Streite nicht mit einem Esel

Kennst du die Fabel vom Esel und dem Tiger? Der Esel sagt zum Tiger, das dass Gras blau ist. Der Tiger sagt: “Nein, das Gras ist Grün!” Es geht kommt daraufhin zu einem heftigen Streit. Um ihn zu schlichten gehen sie zum König der Tiere, dem Löwen. Dieser gibt dem Esel recht und bestraft den Tiger damit, einen Monat lang zu schweigen. Warum hat der Löwe den Tiger bestraft, obwohl er doch recht hatte? Hier seine Antwort: “Ein tapferes und intelligentes Tier wie du darf keine Zeit damit verschwenden mit dem Esel zu streiten und dann meine Zeit mit dieser dummen Frage zu verschwenden – dafür ist die Strafe.”

Ja, es ist gut sich auch mal zu Streiten, doch wenn dein Gegenüber auf einen offensichtlich falschen Standpunkt beharrt wirst du ihn trotz größter Anstrengung nicht überzeugen können. Vielleicht kennst du das ja auch – dann hörst du Sätze wie: “Das habe ich nie gesagt!” oder “Ich habe doch immer alles getan” – es kränkt uns natürlich, wenn wir solche Unwahrheiten präsentiert bekommen. Doch was bringt es, wenn wir auf unserer Wahrheit beharren, der andere aber eine andere Wahrheit hat – der Streit eskaliert und kostet uns Nerven und wir verschwenden unsere Zeit.

Wie kannst du dich selbst aus diesem Karussell befreien?

Vielleicht fällt dir bei der nächsten Auseinandersetzung die Fabel vom Esel und dem Tiger ein. Das bringt dich schonmal etwas aus der Verstrickung heraus. Denn Erkenntnis führt immer – früher oder später – in inneren Frieden. Ja, diese Person ist so (narzisstisch, unreflektiert, was auch immer) und ich kann sie nicht ändern/überzeugen.

Was ich sagen würde? “Wenn du meinst…” oder “ein interessanter Standpunkt” oder direkt “da sind wir wohl unterschiedlicher Meinung, aber gut.”

Wie heißt es doch so schön: Wenn einer nicht will können zwei nicht streiten.

Unerquicklich ist es, mit dir zu streiten, wenn du nur verteidigen willst, was du bist, was du warst und immer zu bleiben gedenkst.
Was soll ich streiten, wenn ich nicht hoffen kann, dich zu ändern!
Karl Gutzkow