Die Sprache von Symbolen

Das Wort “Symbol” stammt vom griechischen Wort symballein ab und beutet soviel wie Zusammenwerfen oder Zusammenfügen.
Ein Wesen oder ein Ding wird zu einem Symbol, wenn über das Sichtbare hinaus eine weitere Bedeutung hinzukommt. (Die Eule ist das Symbol für Weisheit und mystische Kräfte) Das Symbol enthält immer einen irrationalen Aspekt, der sich der logischen Erklärung entzieht. Das Symbol vereinigt in der Regel eine Vielzahl von Bedeutungen in sich, die sich auch widersprechen können, die jedoch als Einheit zu sehen sind.
Das Unbewusste vermag durch das Auftauchen von Symbolen in Träumen und intuitiver Arbeit, dem Menschen entscheidende Hinweise zu seiner Weiterentwicklung zu geben. Unbestimmte Gefühle, Ahnungen, Hindernisse werden verbildlicht und damit auch für das Bewusstsein greifbar

Adler – Er ist nach indianischem Glauben der Bote, der göttliche Botschaften auf die Erde bringt. Er kommt der Sonne (als göttliches Symbol) am nächsten. Seinen scharfen Augen entgeht keine Bewegung am Boden, selbst wenn er sich in großer Höhe befindet. Er sucht seine Beute nicht auf dem Boden hockend – nur wenn er sich vom Boden erhebt und in die Lüfte steigt kann er sich einen Überblick verschaffen. Er verkörpert Freiheit, Weitblick, Spiritualität, Majestät und Stolz.

Blume – Die geöffnete Blüte steht für Schönheit, Wachstum und Entfaltung. Die Knospe für das Potenzial von Schönheit, Wachstum und Entfaltung

Berg – der Berg verbindet auf einer sehr materiellen Ebene den Lebensraum des Menschen, mit dem des Himmels. Auf einem hohen Berg ist der Mensch dem Göttlichen augenscheinlich näher als auf der flachen Ebene. So ist der Berg auch Symbol für den Aufstieg des menschlichen Bewusstseins, die Fähigkeit sich weiter zu entwickeln, spirituell zu wachsen. Die Besteigung eines hohen Berges kann ein mystisches Erlebnis sein: Man lässt sein kleines Leben unter sich und steigt der Sonne entgegen. Ein Berg ist jedoch auch Symbol für ein schier unüberwindliches Hindernis (“ein Berg von Arbeit”). Der Gipfel ist Symbol für Erfolg, spirituelles Gewahrsein, Meisterschaft.

Delfin – er verkörpert Lebensfreude, Freundschaft, Gemeinschaftssinn. Viele Esoterische Schulen glauben, dass in Delfinen Engel inkarniert sind. So ist der Delfin auch Sinnbild für die Verbindung von Himmel und Erde. Die Menschen, die sich von dessen Kraft tragen lassen sind Mittler zwischen der Welt der Menschen und der Schöpferkraft.

Dreieck – Das Dreieck symbolisiert die Auflösung der Gegensätze.  Zwei Gegensätze oder Kräfte verbinden sich zum harmonischen dritten Punkt. Die Dreiheit wird in der Spiritualität durch die Dreieinigkeit von Vater ? Sohn ? heiliger Geist dargestellt. Ist die Spitze des Dreiecks nach oben gerichtet, symbolisiert es männliche, aufsteigende, erhöhende Eigenschaften, sowie Feuer und Luft. Ist eine Seite des Dreiecks offen: Tor zur göttlichen Welt, göttliche Segnungen werden uns zuteil; die Verbindung vom weltlichen zum göttlichen Teil in uns wird vertieft.

Flammen/Feuer – Feuer ist das Symbol für Transformation – Materie wird in einen feinstofflichen Zustand transformiert: Aus Holz wird Licht, Wärme und es bleibt Asche übrig. Feuer kann zerstören aber auch mit seiner Wärme Leben erhalten. In vielen alten Kulturen wurde mit Feuer gereinigt. Der Blick in ein Kaminfeuer beruhigt den Geist – die Gedanken kommen zur Ruhe. Spirituell betrachtet bewirken die Flammen des Feuers in uns eine mystische Reinigung und bringen uns geläutert und frei von Altem in unser göttliches Selbst.

Kelch / Gral – Der Kelch ist ein Symbol des Lebens und gibt den Hinweis auf einen Neuanfang. “Er ist das Symbol göttlicher Gnade, Barmherzigkeit und Vergebung. Die Suche nach dem Gral ist der Inbegriff der Suche nach göttlicher Erleuchtung, nach Erlösung aus unserer Zerrissenheit und damit nach dem Zustand begnadeter, tiefer innerer Ruhe, Harmonie und Geborgenheit.”
Aus: Hajo Banzaf – Das Tarot-Handbuch.

Zitate aus dem Buch: “Der Gral” von John Matthews: Der Gral ist ein Symbol für die innere Suche des Menschen nach Vollkommenheit und Einheit mit Gott. Der Gral verwandelt jene, die nach ihm suchen, in spirituelle Wesen. Wie in den Gralslegenden muß es einen Berührungspunkt zwischen dem Göttlichen und dem Menschen geben, wobei ersteres hinunterreicht und letztere hinaufreichen. In der Mitte treffen sie zusammen, und das ist die Erde, der Mittelpunkt des kelchförmigen Grals.

Komet – Zunächst einmal Lexikonwissen: Ein Komet ist ein Himmelskörper geringer Masse, meist eine lose Anhäufung von Meteoriten, kosmischem Staub, Eispartikeln und Gasen Der Komet umwandert die Sonne auf einer oft lang gestreckten elliptischen Bahn oder kommt auf einer Parallelbahn aus dem interstellaren Raum, in den er nach Durchlaufen der Sonnennähe wieder zurückkehrt. Er besteht aus dem Kern und der ihn umgebenden, diffus leuchtenden Koma. Bei Annäherung an die Sonne entwickelt sich meist ein Schweif aus Kohlenoxid- und Stickstoffionen.
Der Komet dient hier als Symbol für einen wahren Kern, der auch eine Anhäufung unterschiedlichster Qualitäten ist. Sinngemäß umwanderst du als der Komet die Liebe, die Schöpferkraft (in unserem Universum ausgedrückt durch die Sonne) in einer schier endlosen Bahn, immer wieder an den Ausgangspunkt zurückkehrend.

Kreis – Der Kreis ist ein altes Symbol für die Einheit, die Ganzheit, Gott und das “Ich Bin”. Der Kreis bietet im inneren Schutz und Geborgenheit, nach außen Abgrenzung. Der Kreis lehrt uns auch in unsere Mitte zu kommen und dort unsere wahre Stärke zu finden.

Kreuz – das Kreuz verbindet die Welt der Materie mit der des Himmels. So ist es im Christentum zu einem Symbol des Todes und der Auferstehung geworden. Das Kreuz kann die Richtung weisen, es ordnet die Welt (in vier Teile). Im Gleichgewicht ist das Kreuz, wenn alle Teile gleich lang sind. Im Christentum ist so eine Überbewertung der materiellen Welt zu finden (längerer unterer Teil des Kreuzes).

Lemniskate – Die Lemniskate ist das Zeichen der Vollendung, das Unendlichkeitssymbol. Sie ist die symbolische Darstellung der Gegensätze, die, von Irrungen befreit ein Ganzes geben. “Entwirrt” ergibt die Lemniskate eine Ellipse. Die Lemniskate ist der Versuch die Dualität, die in und aus der Einheit entstand, darzustellen. Sie ist auch ein Symbol des ewigen Kreislaufs, des auf und ab, durch dessen Rhythmus Schwingung erzeugt wird.
“Wenn wir uns rhythmisch im Einklang mit unserer Natur befinden, kann uns nichts etwas anhaben. Die Vorsehung ist mit  uns eins; sie sorgt für uns und führt uns zu unseren neuen Horizonten. Spirituell sein bedeutet, im Rhythmus zu sein.” aus: Anam Cara Das Buch der keltischen Weisheit – von John O´Donohue
Wenn uns klar wird, dass die Dualität notwendig ist für unsere Existenz auf diesem Planeten, können wir auch erkennen, dass unsere inneren wie äußeren Gegensätze die Pole sind, die die fürs Leben notwendige Spannung erzeugen. Diese Gegensätze in uns in Balance zu halten, nicht zu bekämpfen ist die große Aufgabe der wir uns stellen müssen. Das Laufen auf dem Grat eines Berges erfordert ständiges Wachsamsein und Konzentration, ein unbedachter Schritt genügt um den Halt zu verlieren und in die Tiefe zu stürzen. Somit ist ein Leben im Gleichgewicht in keinem Fall fad und langweilig. Es ist ein ständiges spielerisches jonglieren mit den Extremen. Diese Thematik wird im Tarot durch die Karte “zwei Münzen” dargestellt. Waite deutet die Karte folgendermaßen: spielerischer Umgang mit Problemen, Heiterkeit, Neuigkeiten, Notwendige Anstrengungen, um ins Gleichgewicht zu kommen.

Linie – Die Linie in der Horizontalen symbolisiert die Materie, sie grenzt ab, kann aber auch Vergangenheit mit der Gegenwart oder Zukunft verbinden. Wir die Linie zu einem Balken, steht sie für starke Blockaden. Die Linie in der Vertikalen verbindet Himmel und Erde, sie symbolisiert aufsteigende oder absteigende Kräfte, je nach ihrer Ausrichtung. Die diagonale Linie, die von links Unten nach rechts Oben verläuft, symbolisiert (im westlichen Kulturkreis) aufsteigende Kräfte.

Lotosblüte – Die Lotusblüte gilt von jeher als göttliches Symbol in Indien. Ihre sich öffnenden Blütenblätter deuten die Entfaltung der Seele an, und ihre aus dem Schlamm aufsteigende Schönheit versinnbildlicht eine hohe geistige Verheißung. (aus: Autobiographie eines Yogi von Paramahansa Yogananda) Die Lotusblüte ist ein altes Symbol  und steht für geistige Erkenntnisse und Reinheit des Geistes. Physikalisch gesehen bestehen die Blütenblätter einer Lotusblüte aus winzigen Schuppen, so dass kein Schmutz an ihr haften bleibt. Alles tropft im wahrsten Sinne von ihr ab. Die Lotusblume wächst meist in sumpfigen, stehenden Gewässern und ist dennoch nie beschmutzt. Die Umgebung in der sie wächst, kann ihrer Schönheit und Reinheit nichts anhaben.