Über die “unerwiderte” Liebe

Ja, die Liebe … ist schon etwas tollkühn von mir über dieses große Thema (gibt es überhaupt etwas wichtigeres?) reden zu wollen. Mir hilft es darüber zu schreiben, um es selbst besser zu verstehen.

So wie es unendlich viele Formen Liebe zu fühlen und auszudrücken gibt, so viele Formen gibt es auch die Liebe zurückzuhalten, zu blockieren. Gerade, wenn ein Mensch in einem anderen Menschen die große Liebe erkannt hat und zurückgewiesen wurde, bricht die eigene Welt zusammen. Denn dieser Mensch denkt: “Es kann nur eine große Liebe geben, und wenn mir diese verwehrt wird sind die Tore zu jedweder Liebe für mich auf ewig verschlossen.” Und leider greift dann der Satz: “Dir geschehe nach deinem Glauben”. Bist du überzeugt davon, dass dieser Verlust nie und nimmer überwunden werden kann und das da auch keine andere Liebe mehr für dich vorgesehen ist, wird es genau so sein!

Nehmen wir mal an, dass es tatsächlich nur die eine große Liebe gibt.

Was tust du nun, da dein Seelengefährte keine Beziehung will oder schon tot ist? Bis ans Ende deiner Tage dem Kummer dieses Verlustes die Tür aufhalten? Ernsthaft? Ist dir bewusst das du damit auch die unendliche, allumfassende, bedingungslose Liebe des Universums aussperrst?
Ich weiß aus eigener Erfahrung wie das ist.
Das eigene Herz scheint in Stücke gerissen, Kummer und Schmerz sind ständige Begleiter. Was hilft da bitte heraus? Ich habe nur ein Wort für dich: WEITERGEHEN.
Stell dir vor, du stehst im Regen und 10 Meter vor dir regnet es nicht mehr. Wenn du nicht mehr vollgeregnet werden willst, gehst du die paar Schritte aus dem Regen heraus. Aber: du musst die Schritte gehen. Da kommt kein Engel und trägt dich in die Sonne. Du selbst musst gehen. Das hat nichts mit Verdrängen zu tun, denn du bist dir natürlich bewusst, dass du da im Regen gestanden hast. Und erst mit dem Weitergehen, können sich neue Wege für dich eröffnen. Schritt für Schritt. Du kannst kleine Schritt gehen. Und es wird zwischendrin immer mal wieder regnen, das ist normal. Aber es ist nur ein kurzer Schauer – und wenn du dich von dem kurzen Schauer ängstigen lässt, weil er dich an die monatelange Regenzeit erinnert, bist du in Gedanken in der Vergangenheit und nicht im Jetzt. Also Frage dich, wenn der Kummer wieder zu groß wird: habe ich mich in Erinnerungen (Gedanken) verfangen oder woher kommt der Schmerz gerade?

Wie kommst du nun aus dem Schmerz heraus?

1. Mach dir bewusst: Dein Herz ist dein Gefäß für die bedingungslose Liebe. Du bist aus ihr entstanden und trägst sie in dir. Das bedeutet: die Liebe, die du suchst, ist in dir.
Diese Erkenntnis: die Liebe ist in mir – führt dich langsam, Schritt für Schritt, aus der Enge heraus.

Wenn du glaubst, das du als erstes diese Liebe im Außen suchen musst, bist du in die Lüge der Welt verstrickt. Du kannst nur das im Außen finden, was in dir Lebendig ist. So dient das Außen dir als Spiegel deines eigenen Selbst. Wenn du dich also für die wahre, bedingungslose Liebe öffnen möchtest, schau nicht nach außen. Du wirst zuerst in dein eigenes Herz schauen müssen.

Frage dich: “Bin ich denn bereit dieser mächtigen Kraft mein Herz zu öffnen, so dass sie mich vollständig durchdringen kann?”
Nun, der Verstand hat guten Grund sich vor dieser Kraft zu fürchten. Er wird alles Tun damit sie NICHT dein Herz eroberen kann. Warum? In einem Menshen, dessen Herz von bedingungsloser Liebe gefüllt ist, hat der Verstand keine Macht mehr. Denn ein solcher Mensch wird  sein Handeln von der Liebe bestimmen lassen.
(Diese bedingungslose Liebe nehmen wir bei manchen spirituellen Lehrern wahr. Doch wer von uns kann sich schon “erleuchtet” nennen.)

Wie soll die Liebe – auch in Gestalt von wirklichen Menschen – zu dir durchdringen, wenn du “die Annahme verweigerst”? Dann verhältst du dich wie ein trotziges Kind, dass sich sagt: wenn ich mein Lieblingsspielzeug nicht haben kann, will ich überhaupt nie wieder ein Spielzeug haben – basta!
Vor lauter Kummer, Gedanken (“keine Liebe mehr für mich”) und Ängsten (“am Ende werde ich doch wieder verlassen”) wirst du gar nicht spüren können, wenn jemand dir sein Herz öffnet.

2. Raus aus der Schwere! Die Einsamkeit ist dein ständiger Begleiter gewesen? Schluß damit! Geh unter Leute. Nicht mit dem Ziel jetzt die “wahre Liebe” zu finden. Nein. Es geht darum wieder in die Leichtigkeit zu kommen. Verbringe Zeit mit Menschen, die du magst, besuche Veranstaltungen – ohne Anspruch das da “was passieren” könnte. Leichtigkeit und Freude sind nämlich die Türöffner für jedwede Veränderung.

 

Liebendes Bewusstsein öffnet die Arme und sagt zu dir:
“Sei willkommen kleines Herz. Laße die Wunden heilen in meiner Gegenwart. Kleines Herz, du bist nicht allein, bist es nie gewesen. Laß dir helfen, den dunklen Schleier fortzunehmen, der dir den Blick auf die Liebe und die Kraft in dir selbst verborgen hat. Wogen der Freude warten auf Einlaß. Öffne die Tore deines Herzens und lasse sie hinein. Sie spülen noch den letzten Rest des Schmerzes und der Angst hinaus. Ein leichtes Herz ist der Lohn.”